Rundlauf und Planlauf messen mit einem Rundlaufprüfgerät
Bei den spezifischen Lagetoleranzen handelt es sich um eine Toleranzgruppe, die sowohl Richtungstoleranzen als auch Lauf- und Ortstoleranzen beinhaltet. Lagetoleranzen beschreiben die maximal zulässigen Abweichungen von einer bestimmten idealen Lage zweier oder mehrerer Bauelemente bzw. zweier oder mehrerer Ebenen zueinander. In den meisten Fällen wird entweder eines der Bauelemente oder eine bestimmte Ebene als Bezug festgelegt. Dieses Bezugselement oder diese Bezugsebene, von der die entsprechenden Lagetoleranzen ausgehen, müssen in der technischen Zeichnung angegeben sein.
Die spezifischen Lagetoleranzen werden wie folgt unterteilt:
Lagetoleranzen: Lauftoleranzen
Zu den Lauftoleranzen gehört der Rundlauf ebenso wie der Planlauf. Der Gesamtrundlauf und der Gesamtplanlauf werden dagegen unter dem Begriff Gesamtlauftoleranzen zusammengefasst. Hier dient die Achse eines Werkstückes als Bezug. Zur Messung dieser Toleranz wird in der Praxis das Werkstück um diese Achse in Rotation versetzt. Mit einem Rundlaufprüfgerät wird nun der Rundlauf und Planlauf gemessen.
Lagetoleranzen: Ortstoleranzen
Hierzu zählen: die Position, die Konzentrizität, die Symmetrie und die Koaxialität. Es wird die jeweils maximal zulässige Abweichung von Strukturelementen, wie beispielsweise Nuten oder Bohrungen, von ihrer Sollposition definiert. Durch die Festlegung dieser Lagetoleranzen wird in der Praxis zum Beispiel die Koaxialität einer Bohrung oder die Symmetrie einer Nut sichergestellt.
Lagetoleranzen: Richtungstoleranzen
Gerade für den Maschinenbau ist die Festlegung geeigneter Richtungstoleranzen von entscheidender Bedeutung. So wird beispielsweise durch eine entsprechende Tolerierung der Winkel zwischen verschiedenen Baugruppen, wie Maschinentisch und Bohrwerkspindel, die Funktionsfähigkeit von Maschinen garantiert. Es gibt folgende Richtungstoleranzen: Parallelität, Rechtwinkligkeit und Winkligkeit